Chronik

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Fastelovend vor 1874

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab in den Städten und Gemeinden im Siebengebirge keine Karnevalsgesellschaften und Vereine, die sich mit dem karnevalistischen Brauchtum befassten.
Dennoch wurde hier urwüchsiger “Fastelovend” gefeiert, so ist überliefert, dass während der “drei tollen Tage” gemütliche Sitzungen im Freundeskreis und in den Gastwirtschaften Honnefs abgehalten wurden. Narrenkappen und ähnliche heutige gebräuchliche Requisiten waren damals noch ungebräuchlich, genauso, wie die Bütt in der heutigen Form nicht vorhanden war.

Aber humorvolle Redner, Liederdichter und Musikanten gab es mehr als heute. In der Regel gehörte auch der Gastwirt zu den Aktiven, er wusste in seiner fröhlichen Art seine Gäste, die stadtbekannten Persönlichkeiten und Originale zu veräppeln und durch den Kakao zu ziehen. Da die Sitzungen im großen Gastzimmer, häufig auch kleines Sälchen genannt, stattfanden und hierfür, entgegen heutigem Brauch keine Miete gezahlt wurde, war der Eintritt frei. Im übrigen wurde alles aus eigenen Kräften gestaltet. Geld wurde nur gelegentlich gesammelt und dem Bürgermeister für die Armenkasse übergeben.

 

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Selbst die musikalische Begleitung der selbstverfassen Karnevalslieder wurde ohne Honorar geliefert. Hier war es die Tochter der Wirtsleute, die den Erfolg ihres Musikunterrichts unter Beweis stellte, sie spielte manchmal auf dem Piano mit vereinfachtem Zweifingersystem, dort wirkte der “Mann mit dem Uetschenbüggel” (Akkordeon) und oft war auch ein Sänger zur Laute dabei. Solche, man könnte sie Stammtisch – Sitzungen nennen, fastnachtlichen Zusammenkünfte waren volkstümlich und urgemütlich, man saß eng beieinander und für Stimmung sorgte nicht zuletzt der heimische Wein von der Üomley oder vom Menzenberg.

Sitzungen dieser Art wurden um 1850, so ist es überliefert, in einem halben Dutzend Wirtschaften und Gasthöfen hier in Honnef abgehalten. Um diese Zeit wurden in den dörflichen Sälen am Rosenmontag fastnachtliche Tanzveranstaltungen abgehalten. Am Straßenkarneval beteiligten sich neben den Kindern insbesondere die einheimischen Knechte und Mägde der Winzer und Bauern, sowie die Gesellen der Handwerker. Die einzelnen Gruppen “et Schmözje” genannt, kamen in den Gaststätten ihres Wohnviertels oder des Strassenzuges in den Tagen nach Dreikönige (G.Januar ) zusammen. Es galt zu überlegen “wat dommer dit Johr maache ?” (Was machen wir in diesem Jahr ?).

Gründung und Entwicklung der Hünnefer Gesellschaft KG HALT POL v. 1874

Eine chronologische Darstellung der Geschichte, eine folgerichtige Aufzählung der bemerkenswerten Ereignisse sowie eine Benennung aller Präsidenten, Karnevalsprinzen und Elferratsmitglieder ist in Ermanglung zuverlässiger Dokumente leider nicht möglich.

Durch die beiden Weltkriege, die anschließenden Notzeiten, oft aber auch durch Unaufmerksamkeit, sind der Gesellschaft viele interessante Unterlagen verloren gegangen und nur wenige Protokolle, Schriften und Akten erhalten geblieben. Wenn trotzdem hier der Versuch unternommen wird den Werdegang der Gesellschaft aufzuzeichnen, so hat dazu die mündliche Überlieferung betagter Bürger, die Stiftung älterer Liederhefte, sowie die Auffindung von Zeitungsberichten ermutigt.
In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass hinterlassene Schriftstücke des verehrten Heimatdichters Franz Josef Schneider wertvolle Hinweise gegeben haben.

 

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Schneider gehörte schon in jungen Jahren zu den Aktiven, mit seinem ganzen Herzen hing er an der KG Halt Pol, für die er viele Karnevalslieder und Büttenreden geschrieben hat und die er zum großen Teil in der Honnefer Mundart selbst vorgetragen hat. Durch ihn, der mehrere Mitgründer der Gesellschaft persönlich gekannt und erlebt hat, ist übermittelt, daß vor den Fastnachtstagen 1874 eine erste Zusammenkunft der Honnefer Fastnachtsfreunde stattgefunden hat. Im alten Gasthof Dell an der Hauptstraße kamen damals mehrere Honnefer Bürger, Winzer, Handwerker und Gastwirte zusammen, um über den Zusammenschluss der Karnevalisten in Honnef zu beraten.

 

Diese Männer der ersten Stunde waren sich im Prinzip schnell einig und alle der Meinung, daß es zweckmäßig sei, anstelle der bis dahin in einzelnen Lokale durchgeführten “Gasthaussitzungen” eine gemeinsame Karnevalssitzung vorzubereiten. Darüber hinaus wollte man aber auch versuchen, einen größeren Karnevalszug zu organisieren. Die Initiatoren, deren Namen leider nicht überliefert sind, konnten mit Recht auf die Erfolge in der Nachbarstadt Königswinter hinweisen.

Dort hatten sich bereits 1860 die närrischen Freunde unter einer Narrenkappe vereinigt und seitens der Bevölkerung Dank und Anerkennung insbesondere für ihre fröhlichen Umzüge erhalten. Wo die erste Sitzung in Honnef stattgefunden hat und wer zum Schultheiß gewählt wurde, ist nicht bekannt. Dagegen ist überliefert, dass die Akteure aber ab November 1874 fast jede Woche zusammengekommen sind. Ein festes Stammlokal hatte man zunächst nicht, weil mehrere Gastwirte dem Kreis angehörten. Jedem Wirt sollte die freundschaftliche Verbundenheit bekundet werden. Am Schluß dieser abendlichen Zusammenkünfte bevor es hieß “naachzesamme”, wurde das Lokal für die nächste Woche festgelegt.

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Die Versammlungen standen unter dem Motto: ” Wat mer donn, dat soll ons gelle ! “

Erst einige Zeit später ist der Mottoname “Halt Pol” gewählt und eingeführt worden. Aus dem ersten Wahlspruch, der an anderer Stelle ausführlich erklärt ist, geht hervor, dass es den Gründern vor allem um die Sache ging. Man wollte im Karneval zusammenarbeiten, mit viel Idealismus aber möglichst wenig Organisation und Verwaltung.
Sicherlich hat der verhältnismäßig kleine Narrenkreis, der im ersten Jahr die Kosten für die Veranstaltungen aus eigener Tasche bezahlt hat, nach den Tagen des Karnevals beraten und erkannt, dass es zweckmäßiger und erfolgversprechender wäre, die Gesellschaft ” Wat mer don, dat soll ons gelle ” auf eine breitere Basis zu stellen. Man entschloss sich im Januar 1875, die Honnefer Bürger zur Mitwirkung am fastnachlichen Brauchtum der Gesellschaft aufzurufen. Nach dem Vorbild in anderen Städten sollten möglichst viele Honnefer Mitglieder werden.

Aus dann folgenden Zeitungsanzeigen ist zu ersehen, dass der Vorstand bereits für Donnerstag den 4. Februar 1875 im Hotel de Berghes zu einer großen Damensitzung eingeladen hat, ein späterer Bericht sagt: Diese Veranstaltung kann als wohl gelungen in Bezug auf Besuch und Humor bezeichnet werden.

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Das Motto “Wat mer donn, dat soll ons gelle”, unter dem sich die Gründer im Jahre 1874 zusammengeschlossen hatten, wurde in den ersten drei oder vier Jahren als Gesellschaftsnamen beibehalten. Zum ersten Mal ist der Name “Honnefer Carnevals – Gesellschaft”  Mir hale Pol in einer Anzeige erwähnt, in der zu einer Sitzung am 13. Januar 1878 in den Narrensaal des Hotel de Berghes eingeladen wird. In dieser Einladung heißt es: 

Nur frisch heran Ihr Leut
Es ist noch eben Zeit,
Ihr zahlet nur 3 Mark
Für diesen lump,gen Quark
Genießt in uns´rer Runde
Ihr manche schöne Stunde
Wir lachen, scherzen, singen, trinken
Und lassen nie den Frohsinn sinken.
Wir hetzen nicht, wir sticheln nur,
Und schlägt einer über die Schnur
So heißt es : Foos bei Mol ”
Bei uns – ” Mir halen Pol “.

Der Hanswurst

Im gleichen Jahr erschienen aber auch Inserate, in denen als Veranstalter die Honnefer “KG Halt Pol” genannt wird.

Die Umbenennung wurde wharscheinlich am Stefanstag 1877 durchgeführt. Auf die Namen beziehungsweise Wahlsprüche wird im nächsten Abschnitt ausführlich eingegangen.

Um die Jahrhundertwende wurde das fastnachtliche Geschehen in unserer Stadt allein von der “KG Hal Pol” getragen. Die “HALT PÖLER” waren inzwischen erfahrene Brauchttumsfreunde geworden, die mit ganzem Herzen an der Heimat und ihrem alten Brauchtum hingen. In Jahrelanger Arbeit hatten sie ein festes Fundament geschaffen, In echter Freundschaft haben sie gemeinsam gewirkt und schließlich in der Bürgerschaft Anerkennung gefunden, sie konnten stolz sein auf ihre beachtlichen Erfolge, die weit über den Siebengebirgsraum hinaus in Zeitungsberichten erwähnt wurden.

Aus ihrem Narrenkreis wählten sie jeweils den schlagfertigsten und witzigsten zum Präsidenten, dem ein fleißiger und ideenreicher Elferrat zur Seite stand. Der Elferrat selbst setzte sich aus Liederdichtern, Büttenrednern, Schauspielern und Krätzchessängern zusammen, die in der Lage waren, drei oder vier Sitzungen in einer Session zu gestalten.

Wenn die Gesellschaft zu einer Veranstaltung aufrief, wusste die Bürgerschaft, dort kann man ohne Bedenken hingehen. Selbst die damals noch streng und wohlbehüteten Töchter und Söhne der hiesigen Familien durften, wenn sie 18 Jahre alt waren, mit zur Sitzung oder zum Ball gehen. Die Säle waren immer bis zum letzten Platz gefüllt, es gehörte fast zum guten Ton, man musste bei
“Halt Pol” dabei gewesen sein. Die humorvollen “Pöler” gestalteten keine steifen Feste, ihre Veranstaltungen waren nicht für die sogenannten “Feinen Leute” gedacht. Auf ihren Festen ging es urgemütlich, rheinisch d.h. fröhlich zu. Man erwartete die heiteren Bürger, die herzlich zu lachen verstanden, wenn die Vortragenden den Nagel auf den Kopf trafen.

Die bekannten Zeitverhältnisse haben leider verhindert, dass die KG “Halt Pol” die ihr zustehenden Feste in den vergangenen Jahren feiern konnte. Weder 1924 ( 50 Jahre ) noch 1949 ( 75 Jahre ) konnte man jubilieren, die Zeiten waren zu ernst. Über zwei Gründungsfeste, die im neunzehnten Jahrhundert gefeiert wurden, wäre zu berichten.

Auch soll das 90. Stiftungsfest, welches im Jahre 1964 bei vielen noch in guter Erinnerung, besonders erwähnt werden.

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Elf Jahre “Halt Pol ” – von 1874 – 1885

Durch Berichte und Anzeigen ist belegt, dass im Jahre 1885 das elfjährige Bestehen der Gesellschaft zünftig und festlich gefeiert worden ist. Man hatte zwar auf einen großen Karnevalszug verzichtet, weil im Vorjahr ein gut ausgestatteter Zug mit vielen Wagen und mehreren Musikkapellen durch Honnef gezogen war, dafür sollte die Zahl der Sitzungen und Tanzveranstaltungen vermehrt und für eine schöne und humorvolle Saaldekoration und einige Überraschungen gesorgt werden. Mit den Vorbereitungen wurde am 26.Dezember 1884 begonnen. Man wählte an diesem Tag einen neuen Präsidenten und den Elferrat, ob die alten bewährten Streiter gegen Griesgram und Muckertum wiedergewählt worden sind, ist nicht bekannt, aber anzunehmen. Wie im Abschnitt ” Liederhefte ” erwähnt, hatte man 1882 so verfahren, vielleicht wurde auch nur ein neuer Präsident gewählt. Aus den Berichten geht ferner hervor, dass man mit Eifer, Fleiß und guten neuen Ideen die Jubiläumsveranstaltungen vorbereitet habe. Die Aktiven waren viel unterwegs, manche Ehefrau, so berichtet et Freudoblömche, sagte – Wenn de Vatte de Fastelovendskrom en de Täsch packte: Jeste ad widde, et es hök at de drette Ovend dies Woch!

25 – jähriges Jubiläum

Im Jahre 1899 konnte die KG “Halt Pol” auf eine 25 jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken.

Einer der Mitbegründer, der Straßenmeister Bauer, der in der Asbacher Strasse eine Gastwirtschaft betrieb, war inzwischen zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt worden. Präsident Bauer und sein Elferrat, zu dem unter anderem der bewährte und aktive Jakob Biesen gehörte, sowie der Schatzmeister Johannes Kolfenbach ( Weinhändler ) und der Archiv-Verwalter (Protokolarius) Joseph Stockhausen begannen bereits Mitte 1898 das Jubiläum vorzubereiten.
Das Vereinslokal befand sich damals im Hotel Webel (Fa. Retz ), dessen Inhaber Ketzter, Mitglied der Gesellschaft war. Über 100 eingeschriebene Mitglieder, für die damalige Zeit eine beachtliche Zahl, brachten ihr Scherflein zum Jubelfest, dem nachmaligen Weinhändler Johannes Kolfenbach, genannt Kolfenbachs Hännesche, der vom Elferrat im Jubeljahr zum Prinzen gekürt wurde.

Zwei ausgefallene Jubelfeiern – 1924 und 1949 –
Wie bereits an andere Stelle erwähnt, war unser schönes altes Brauchtumsfest während und nach dem ersten Weltkrieg fast 10 Jahre in der Versenkung. Als Tod und Not in unserer Heimat regierten, verlangte niemand nach fröhlichen Sitzungen und schon gar nicht nach Maskeraden und bunten Umzügen.

Nachdem die mörderischen Jahre vorüber waren, kam schließlich die Inflationszeit.

Die KG “Halt Pol” konnte im Jahre 1924 auf ihr 50 jähriges Bestehen, aber nur auf eine 40 jährige Tätigkeit zurückblicken. Gelegentlich trafen sich die früheren Aktiven am Stammtisch, von einer Jubelfeier war natürlich keine Rede, es war weder Geld in der Vereinskasse noch verspürte man Lust zum fröhlichen Feiern. Im übrigen waren öffentliche Veranstaltungen von der damaligen Besatzungsmacht ( Engländer ) verboten.
Erst in den folgenden Jahren regte es sich im Volke, man begann das heimatliche Brauchtum wieder aufzubauen. Die Fastelovendsjecke setzten sich nach rheinischer Art mit dafür ein, daß Sorgen und Nöte, die ganze 10-jährige Misere zunächst für einige Stunden vergessen wurden.

Diesem verpaßten Jubelfest folgte im Jahre 1949 ein weiteres, das nicht gefeiert wurde. Zu dieser Zeit hätte man das 75 jährige Stiftungsfest feiern können, wenn – ja wenn nicht wiederum ein Krieg dem Brauchtum und so vielen anderen liebgewordenen Dingen ein äußeres und inneres Verbot auferlegt hätte. Am Siebengebirge hatte man bereits 1946 hier und da begonnen, den Karneval wieder neu zu beleben. In dieser Zeit ist von fröhlichen Menschen vieles für die hart getroffenen und jahrelang unterdrückten Menschen in fastnachtlichen Sitzungen geboten worden. Die alten Freunde jedoch waren nicht mehr beieinander, viele kehrten aus dem Kriege nicht zurück, man gründete neue Gesellschaften, doch schließlich waren die ” PÖLER ” wieder zusammen. Das verpasste “75 jährige” wurde im Jahre 1964 nachgefeiert.

Das 90 jährige Jubiläum

Am 31. Januar 1964 wurde im Rahmen einer prächtigen und gut besuchten Jubiläumssitzung das 9O jährige Bestehen der Gesellschaft “Halt Pol” gefeiert. Der karnevalistisch buntgeschmückte Kurhausaal erstrahlte in festlichem Glanz, als an jenem Abend um 20:11 Uhr die Leibgarde der Gesellschaft “Blau-Weiß Ittenbach” mit dem Elferrat einzog. Voran der Musikzug, der weit über die Grenzen der Siebengebirgslandschaft bekannten Ittenbacher Funken Blau-Weiß, dann die Funken in ihren Traditions-Uniformen und schließlich der frohgestimmte Elferrat, angeführt vom humorgeladenen Präsidenten Willi Drossard.

Dem närrischen Publikum wurde in dieser wohlgelungenen Jubiläumssitzung nicht nur die Kölner Spitzenredner präsentiert, auch namhafte Karnevals-Korps verschönerten durch ihre Aufzüge und Tänze das dargebotene Programm. Ein Höhepunkt des Abends war wohl der Auftritt der Kölner Funken “Rot-Wiess” mit ihrem prächtigen Lanzmariechen, die mit lang anhaltendem Applaus empfangen und verabschiedet wurden.
Nicht zuletzt aber ist auch der Einzug des Siebengebirgs-Prinzen Prinz Hans der V. noch in guter Erinnerung. Auch er wurde mit großem Jubel empfangen und vom Präsidenten in launige, humorvollen Worten begrüßt.

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Das 100 jährige Jubiläum

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums stellte die Gesellschaft im Jahre 1974 den siebzehnten Prinzen Se. Tollität Prinz JUPPI der 1. vom Siebengebirge.
Auch die Namen der Präsidenten, die in den vergangenen Jahren die Gesellschaft
geführten, in den Sitzungen für Schwung und Stimmung gesorgt haben, sind
leider nicht alle bekannt.

In alten Schriften und Zeitungsberichten fanden sich folgende Namen:

1878 PRÄSIDENT A. FUCHS

1882 PRÄSIDENT WIENAND KÜRFER

1899 PRÄSIDENT H. BAUER, STRASSENMEISTER UND GASTWIRT

1926 PRÄSIDENT FRIEDRICH BORGELT

1931 PRÄSIDENT JEAN RECHMANN

1952 PRÄSIDENT WILLI BLUM

1954 PRÄSIDENT WILLI DROSSARD

1975 PRÄSIDENT KURT WAHLSCHEID

1978 PRÄSIDENT JUPPI PÜTZ

2003 PRÄSIDENT JÖRG PÜTZ

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Neben den verdienstvollen Heimatfreunden sollen die vielen Vorstandsmitglieder, Schatzmeister, Schriftführer, Bühnen- und Wagenbauer, nicht zuletzt aber auch die Liederdichter, Sänger und Büttenredner hier lobend erwähnt werden. Alle haben den Bürgern unserer Stadt viel Freude bereitet und der Gesellschaft große Dienste erwiesen.

Karnevalsprinzen der KG “HALT POL v. 1874” in den vergangenen Jahren

Die Namen der Tollitäten, die in den vergangenen Jahrzenten das Narrenreich Bad Honnef in den Karnevalstagen regiert haben, sind leider nicht alle bekannt. Ebenso sind die Namen der Damen nicht bekannt, die in den ersten fünfundzwanzig Jahren als Prinzessin Venetia an der Seite der prinzlichen Tollität gestanden haben. Im Jahre 1899, als die KG “Halt Pol” ihr fünfundzwanzigjähriges Bestehen feierte, wurde der Weinhändler Johannes Kolfenbach zum närrischen Herrscher proklamiert.

1926 Prinz Peter I   Peter Reuffel

1927 Prinz Josef I   Josef Reinarz, Fabrikant

1928 Prinz Peter II   Peter Gelsdorf, Dipl. Ing.

1929 Prinz Fritz I   Dr.Fritz Mayer (Kurhaus)

1930 Prinz Jean I   Jean Rechmann

1936 Prinz Hans III   Hans Thelen

1947 Prinz Emil I   Emil Putsch

1948 Prinz Toni I   Toni Sebastion, Vers. Kaufmann

1949 Prinz Heinz I   Dr. Heinz Dahm, Rechtsanwalt

1950 Prinz Hans I   Hans Bungard

1951 Prinz Johannes   Dr. Johannes Hüppler

1952 Prinz Hans II   Hans Haas

Im Jahre 1953 wurde der Bund Deutscher Karneval neugegründet und anschließend der Festausschuss Siebengebirge. Die KG “Halt Pol v. 1874 ” schloß sich diesen Verbänden an und erklärte sich damit einverstanden, daß in jedem Jahr ein Siebengebirgsprinz gekürt wird.

Die KG “HALT POL ” stellte bisher zwei Siebengebirgsprinzen :

Im Jahre des 100 jährigen Jubiläums Prinz Juppi I (Juppi Pütz) und im Jahre 1985 zum 111 jährigen Jubiläum Prinz Bernd der I und Prinzessin Christine die I
(Bernd und Christa Brenker).

In den ersten Nachkriegsjahren nach dem 1. Weltkrieg hat man Seiten der
KG “Halt Pol” die Notleidenden und Kriegswaisen nicht vergessen.

Die Gesellschaft hat die Bedürftigen schon im ersten Jahr des Bestehens wiederholt im Laufe der Session -so auch Weihnachten- eingeladen, sie bestens bewirtet und reichlich beschenkt.

In den folgenden Jahren stand der Karneval wieder einmal im Zeichen der wirtschaftlichen Notlage, weite Bevölkerungskreise und besonders der Mittelstand waren von der Geldknappheit betroffen.

Es war die Zeit, da man auf Sitzungen und Bällen Getränke mitbrachte und um die Kosten für ein Abendessen zu sparen, ein Butterbrot eingesteckt hatte. Die Gastronomen verkauften an manchem Abend mehr Sprudelwasser als Wein, Sektkorken waren kaum zu hören. Es waren für alle Beteiligten schon schlimme Tage. Trotz dieser Misere munterte der damalige Präsident Borgelt seine Mannen auf. So wurde für 1928 erneut ein für diese Verhältnisse reichhaltiges Programm vorbereitet. Inzwischen hatte der närrische Rat weitere Freundschaften mit auswärtigen Gesellschaften geschlossen.

Auf der Gala – Sitzung im Städtischen Kursaal Honnef konnte der Präsident den Vorsitzenden Freiherr von Solemacher und den Geschäftsführer des Bonner Rosenmontagszuges Schütz begrüßen, sowie die drei Bonner Gesellschaften “Rheinische Funken” , “Alaaf Bonn” und “Freundschaftsbund”.

Die Akteure, die sich vor hundert Jahren und mehr um Aufbau und Fortentwicklung der neu gegründeten Honnefer Karnevalsgesellschaft “Halt Pol” kümmerten, trafen sich damals ab November mehrmals in der Woche. Für ein festes Stammlokal hatte man sich zunächst nicht entschieden, weil mehrere Gastwirte der Gesellschaft beigetreten waren, jedem wollte man die närrische Verbundenheit zeigen. So wurde am Schluß der abendlichen Besprechungen, bevor et heeß “Nachzesamme”, das Lokal für die nächste Besprechung festgelegt.

Bei den vorbereitenden Gesprächen im kleinen Freundeskreis wurden neben organisatorischen Dingen vornehmlich die Lieder und Büttenreden durchgesprochen und vorbereitet.

Die selbstverfassten Fastelovendsleeder füllten damals noch einen beachtlichen Teil der Sitzungen aus, das Publikum wollte sich damals nicht Vorsingen lassen, sondern selbst durch fröhlichen Gesang am Geschehen mitwirken. Die Büttenredner trugen ihre Reden zunächst im kleinen Kreis vor, von dem einen und anderen erhielten Sie Anregungen, örtliche Begebenheiten wurden in froher Laune zum Besten gegeben. Was der eine nicht wusste, brachte der Andere, so kamen die tollsten, wirkungsvollsten und zündendsten Büttenreden zustande.

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