et Hontes

Das Kellerverließ diente einst als Gefängnis...

Einst wurde im “Hontes”, einem der ältesten Gebäude unserer Stadt, Recht gesprochen, während sich im Kellerverlies des Hauses das Gefängnis befand. Zeitweise war hier sogar das Gemeindehaus (Rathaus) untergebracht. In den letzten Jahrzehnten diente es als Heimstätte von Jugendverbänden: in der Nazizeit des “Jungvolks”, nach dem Kriege unter anderem der Messdiener von St. Johann Baptist und zuletzt als Domizil des Jugendrotkreuzes. Jetzt aber wurde es zum Zeughaus der KG “Halt Pol” umgestaltet. Die Idee, das “Hontes”, das unter Denkmalschutz steht, in ein Zeughaus umzugestalten, hatte Juppi Pütz, Präsident der “Halt Pöler”.

,,Was in Köln möglich ist, wo viele Karnevalsgesellschaften ihr Zeughaus in den alten Stadttoren eingerichtet haben, warum sollte das nicht auch hier zu machen sein?” Für die älteste Karnevalsgesellschaft unserer Stadt wäre ein Zuhause in einem historischen Gebäude doch sicher eine gute Idee, meinte er. Sohn Jörg und die Mitglieder des Elferrates waren begeistert. Da das Jugendrotkreuz gerade eine neue Bleibe gefunden hatte, war der Zeitpunkt genau richtig gewählt. Ein offizieller Antrag an Bürgermeister und Stadtdirektor auf Übernahme des Hontes wurde gestellt. Und schon zum 1. Juli 1996 trat der mit der Stadtverwaltung abgeschlossene Vertrag in Kraft.

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Renovierung in 12 Monaten

In dieser Zeit ist vieles geschaffen worden. ,,Allerdings”, Jörg Pütz gab es zu, ,,dass hier so viel Arbeit und so hohe Kosten auf uns zugekommen sind, damit haben wir nicht gerechnet”. Immer wieder traten neue Schwierigkeiten auf, und obwohl die Elferratsmitglieder tatkräftig Hand anlegten und kaum zu zählende Stunden für die Renovierung opferten – ohne die Spendenfreudigkeit von Mitgliedern und Förderern und ohne die Hilfestellung von Fachhandwerkern wäre es nicht zu schaffen gewesen.

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Standesgemäße Einweihung

Einen großen goldenen Schlüssel: den überreichte der damalige Bürgermeister Franz-Josef-Kayser dem Präsidenten der Karnevalsgesellschaft Halt Pol, Juppi Pütz. Damit ist es offiziell: Die Traditions-KG Honnefs hat nun ihr eigenes “Gefängnis”. Das “Hontes”, eines der ältesten Häuser der Stadt, dient seitdem den Halt Pölern als Zeughaus. Die Stadt hat es den Jecken verpachtet. Unter zwei Bedingungen: Die Karnevalisten müssen es in Ordnung halten und außerdem einmal im Jahr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Am 29. August 1997 war es soweit: Sie schlossen erstmals die Pforte zu ihrem Domizil auf, präsentierten stolz ihre neue Bleibe und verbanden damit ein Open-Air-Konzert auf dem Markt mit den “Kolibris” und den “Höhnern”, was Bad Honnef bis dahin noch nicht kannte: mehr als 2000 begeisterte “Jecken” schunkelten und sangen die Hits der Gruppen.